Bundesamt: Derzeit 710 Menschen im Kirchenasyl

Im evangelischen Weigle-Haus in Essen hatte 2015 zum Beispiel ein iranisches Paar Kirchenasyl gefunden.

Foto: epd-bild/Stefan Arend

In Deutschland sind derzeit etwa 710 Menschen im Kirchenasyl. Im evangelischen Weigle-Haus in Essen hatte 2015 zum Beispiel ein iranisches Paar Kirchenasyl gefunden.

Bundesamt: Derzeit 710 Menschen im Kirchenasyl
In Deutschland sind laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) derzeit etwa 710 Menschen im Kirchenasyl. Das berichtet MDR Aktuell am Donnerstag unter Berufung auf die Behörde.

Ähnliche Zahlen nennt die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche. Sie geht mit Stand Mitte April von derzeit 445 aktiven Kirchenasylen mit mindestens 674 Personen aus. Davon seien etwa 125 Kinder. 375 der Kirchenasyle sind demnach sogenannte Dublin-Fälle. Dabei sollen Asylbewerber in das Land zurückgeschickt werden, in dem sie erstmals europäischen Boden betreten haben.

Beim Kirchenasyl werden Flüchtlinge ohne legalen Aufenthaltsstatus von Kirchengemeinden zeitlich befristet beherbergt. Ziel ist, in Härtefällen eine unmittelbar drohende Abschiebung in eine gefährliche oder sozial unzumutbare Situation zu verhindern und eine erneute Prüfung des Falles zu erreichen. Der Aufenthaltsort der Flüchtlinge wird den Behörden gemeldet.

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