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Kunden der Essener Tafel stehen mit ihren Einkaufstrolleys vor der Ausgabestelle. Die Essener Tafel will keine nichtdeutschen Neukunden mehr aufnehmen.
Schröder, der nach dem Mauerfall SPD-Fraktionschef in der DDR-Volkskammer und danach Mitglied des Bundestags war, schrieb: "Nachdem durch einen darwinistischen Verdrängungsprozess einheimische alte Frauen und junge alleinstehende Mütter abgedrängt worden waren, war es der Intention nach von der Leitung der Essener Tafel human, den Verdrängten eine Chance einzuräumen."
Schröder, der zuletzt an der Humboldt-Universität in Berlin lehrte, betonte, in Deutschland müsse niemand hungern. Die Tafeln seien nicht eingerichtet worden, um Hunger zu bekämpfen, sondern um der Lebensmittel-Verschwendung Einhalt zu gebieten und die Nahrungsmittel günstig an Bedürftige abzugeben.
Den Verantwortlichen in Essen empfahl Schröder, sich an anderen Lösungen zu orientieren. In Chemnitz etwa habe man "eine elegantere Lösung gefunden". Dort sei die Tafel an unterschiedlichen Tagen jeweils nur für Migranten, Alteingesessene und Behinderte geöffnet.