Joop-Zeichnung bringt 5.000 Euro für Garnisonkirche
Der Verkauf einer Zeichnung des Modedesigners Wolfgang Joop hat 5.000 Euro für den geplanten Wiederaufbau der 1945 zerstörten und 1968 abgerissenen Garnisonkirche in Potsdam eingebracht.
Die Zeichnung mit dem Titel "Many wounds but no tears because paradise is a state of mind" sei von einer Potsdamer Hotel-Geschäftsführerin erworben worden, teilte die Fördergesellschaft für die Garnisonkirche am Donnerstag in Potsdam mit.
Das 85 mal 60 Zentimeter große Bild hatte Joop den Angaben zufolge 2014 für die Kunstaktion der Fördergesellschaft "Ceci est une église - zeitgenössische Kunst zur Garnisonkirche" gezeichnet. Für den zunächst geplanten rund 40 Millionen Euro teuren Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche fehlen nach Angaben der Baustiftung noch rund 17 Millionen Euro. Für das Kirchenschiff werden weitere rund 60 Millionen Euro veranschlagt.
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Die Kapelle im neuen Potsdamer Garnisonkirchturm soll im Frühjahr eröffnet werden. Die Indienstnahme und Widmung der Nagelkreuzkapelle im Erdgeschoss des Bauwerks sei am Ostermontag geplant, teilte Pfarrer Jan Kingreen mit.
Die Debatte über den neuen Potsdamer Garnisonkirchturm hält nach der Kritik des Bundesrechnungshofs an. Gegner des Turmbaus haben nun erneut einen Förderstopp vom Bund gefordert und warnen vor hohen Defiziten beim Turmbetrieb.
Das Bauvorhaben ist vor allem wegen der Geschichte der einstigen preußischen Militärkirche umstritten. Die Gegner argumentieren unter anderem mit der Nutzung der Kirche durch die Nazis zur Inszenierung der Reichstagseröffnung am "Tag von Potsdam" 1933. Die Befürworter verweisen auf die Bedeutung des Bauwerks für das Stadtbild. Die evangelische Kirche betreibt inzwischen am historischen Standort ein Zentrum für Friedens- und Versöhnungsarbeit.