Landesbischof: Gebete auch für Copiloten der Germanwings-Maschine

Landesbischof: Gebete auch für Copiloten der Germanwings-Maschine
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat dazu aufgerufen, den Copiloten der abgestürzten Germanwings-Maschine nicht zu verdammen.

"Auch dieser Mann, der eine unfassbare Entscheidung getroffen hat, gehört in unsere Gebete", sagte der evangelische Theologe der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse" (Samstagsausgabe). Auf ihm müsse eine schreckliche Last gelegen haben, um so zu handeln.

Vermutlich habe sich der Mann furchtbar verlassen gefühlt, unterstrich der evangelische Theologe. Das müsse bei allem Mitgefühl für die anderen Opfer und Hinterbliebenen auch gesagt werden. "Ich weiß nicht, ob er ein gläubiger Mann war - aber Gott wird auch zu ihm das Band nicht abreißen lassen."

Mehr zu Absturz von Germanwings 4U9525
Zum zweiten Jahrestag des Absturzes der Germanwings-Maschine über den französischen Alpen ist am Freitag eine Skulptur zum Gedenken an die Opfer enthüllt worden.
Jahrestag Germanwings-Absturz
Mit Gedenkveranstaltungen im südfranzösischen Le Vernet und in Haltern am See wird am Freitag an die Opfer der Germanwings-Katastrophe vor zwei Jahren erinnert.

Bereits am Freitag hatte sich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, an die Familie des Copiloten gewandt. "Auch sie verdient unser Mitgefühl", sagte Bedford-Strohm dem ZDF-Nachrichtenportal "heute.de".

Der Airbus A320 der Gesellschaft Germanwings war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen abgestürzt. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben. Der Absturz wurde den Ermittlungen zufolge absichtlich durch den Copiloten herbeigeführt.